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Marcus Graf

Ich bin verblüfft wie entspannt mir Marcus Graf erzählt, dass er 7 Hektar Reben alleine mit seiner Frau Andrea im Nebenerwerb bewirtschaftet. Sein Portfolio umfasst ein breites Spektrum. So sind die Sorten Riesling, Spätburgunder, Grauburgunder, Gewürztraminer, Scheurebe, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Merlot, Lagrein und Cabernet Franc bei den Grafs im Anbau.

Die Anlagen liegen vorwiegend in unmittelbarer Nähe zum Betrieb und Wohnhaus im idyllischen Varnhalt mit direktem Blick auf die nostalgische Y-Burg. Ein Stück weit von seinem Elternhaus geprägt, ist Marcus mit 18 Jahren mit 7 Ar Müller-Thurgau in den Weinbau eingestiegen.
Für den gelernten Gärtnermeister ist die Arbeit in der Natur und mit der Natur existenziell. Sein Credo: „Arbeit ist eine Tugend und Schönheit eine Plagerei“, ist Spiegelbild seiner Lebensphilosophie. Mit naturnahem Weinbau will er Lebensraum für eine Vielfalt von Insekten, Tieren und Pflanzen schaffen. So werden die unterschiedlichsten Einsaaten in verschieden Lagen getestet, um Informationen über praxisnahe Auswirkungen dieser Mischungen zu erhalten. Immer mit dem Ziel im Auge „Die Natur für mich Arbeiten zu lassen“ so Marcus Graf. Beispielsweise bei einer Neuanlage die richtige Saatmischung zu verwenden, so dass keine Bodenbearbeitung nach dem Pflanzen nötig ist.
Für die Söhne David und Samuel, 7 und 8 Jahren alt, ist die Flora und Fauna genauso faszinierend wie für ihre Eltern. Schließlich gaben die beiden Jungs den Impuls für ihre eigene Blühwiese.
Seit je her ist die Devise von Marcus Graf offen zu sein für Erneuerungen gepaart mit großer Experimentierfreudigkeit.
Dies wird gleich in mehreren Projekten umgesetzt. Unter anderem betreut er seit einigen Jahren das Reben-Projekt „heimisch, niedrigwachsende Gräser & Blühpflanzen im Weinberg“ zusammen mit der Grundschule Varnhalt und mit dem Naturpark Schwarzwald.
Gleichzeitig begleitet er das Teamfindungs-Projekt mit der VOBA KA-Baden-Baden und Pforzheim.
Sein neustes Projekt ist die „ganzjährige Schafbeweidung in den Weinbergen“ mit eigener Schafherde. Dabei werden gleich mehrere Arbeitsgänge im Einklang mit der Natur bewältigt. Zum einen wird das Gras niedergehalten und die Traubenzone schonend entblättert und gleichzeitig wird die Diversität von Insekten, Klein- und Mikrolebewesen gefördert, was für die Zukunft eine wichtige Verbesserung der Bodenqualität mit sich bringt.
Seine Vision ist es seine Schafherde zu erweitern und eine Sonder-Edition „Schäfchenwein“ aus dem Baden-Badener Rebland zu kreieren.
Demnächst beginnt laut Marcus Graf die entspannteste Zeit im Winzerjahr, die Weinlese. Wobei so gut wie die komplette Fläche von Hand gelesen wird. Hierzu ist natürlich die gesamte Familie mit Freunden und Erntehelfern im Einsatz. Nach getaner Arbeit wird auch gerne das ein oder andere Gläschen Wein, am liebsten feinherb, bei Sonnenuntergang in den Varnhalter Reben getrunken.

Text/Bilder: N. Kist

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