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Geologie und Wein

Ein wichtiger Faktor für die Qualität des Weines ist – neben der Rebsorte und der Ausbaumethode – die Lage des Weinberges und damit verbunden natürlich der Boden, jene Erde, in der die Reben wurzeln. 

Die Böden, auf denen Rebstöcke gedeihen, haben einen enormen Einfluss auf den Wein. Nicht nur in Bezug auf die Aromen, die sich an der Nase offenbaren, sondern auch der Säuregehalt und die Struktur des Weines werden von den unterschiedlichen Bodentypen mitgeprägt. Als Faustformel lässt sich gut merken, dass Weine von gesteinsreichen Böden meist frischer, klarer und schlanker daherkommen als Weine von lehmigen oder tonhaltigen Böden, die eher Weine hervorbringen, die eine satte Struktur und weniger Säure besitzen.

Die Rebe ist das Sprachrohr des Bodens

Gerade das Weinbauland Deutschland verfügt über eine ganze Reihe von unterschiedlichen Bodenstrukturen. Im Boden ist das Gedächtnis der Natur gespeichert. Diese aufgezeichnete Erdzeit-Geschichte kann aufgrund ihrer geographischen Eigenheiten immer wiederkehrende, schmeckbare Konstanten hervorbringen. Ist der Boden zum Beispiel von Granit oder Kalk geprägt, werden sich diese Komponenten auch in dem Wein wiederfinden und ihn charakterisieren. Erst die unterschiedlichen Bodenstrukturen der einzelnen Anbaugebiete - vom lockeren sandigen Untergrund über Lehm- und Löss-Böden bis zum brüchigen Schiefer oder harten Granit - garantieren die Rebsorten- und Geschmacksvielfalt unserer Weine und machen sie in ihrem breiten Angebot einzigartig. 

Die besten Voraussetzungen für den Weinbau in Deutschland liefern süd- oder südwestexponierte Hänge in geschützten Tälern, wie sie in Eisental, Altschweier und Bühlertal zu finden sind. Das rührt daher, dass die Sonnenbestrahlung an den Hanglagen viel intensiver ist als in der Ebene. Außerdem profitieren die Südhänge von einer insgesamt längeren Sonnenscheindauer.  

Unsere besten Lagen:

In Eisental ist die Einzellage Betschgraben für unsere fruchtigen Betschgräbler Rieslinge sehr bekannt. Der Riesling wächst hier auf tiefgründigen, fruchtbaren Löss-Lehm Böden. 

Löss-Lehm ist eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton. Dieser fruchtbare Boden erwärmt sich schnell, hält das Wasser stärker fest als Sandboden, deshalb ist er oft matschig. In sehr heißen Sommern kann er allerdings auch tiefgründig austrocknen, was für die Pflanzen Trockenheitsstress bedeutet

Baden, insbesondere die Ortenau, ist Burgunderland! Im Focus steht der Bühlertal-Granit, bestehend aus Feldspat, Quarz und Glimmer, der in der Regel Phosphat- und vor allem Kali reich ist. Diese Granitverwitterungsböden ziehen sich vom Lichtenthaler Rebberg über Eisental hinweg, hinüber zum Sternenberg, hin zur berühmten Einzellage Engelsfelsen im schönen Bühlertal und weiter bis zur Burg Windeck. Die kargen und wenig tiefgründigen Skelett-Böden, überzogen mit einer dünnen Löss-Lehm- Decke, sind der ideale mineralische Boden für die Burgunder-Rebe. Der steinige Untergrund in den nach der Sonne ausgerichteten Steillagen sorgt für einen sehr guten Wärmespeicher und ist die Grundlage für die Spitzenqualitäten unserer Affentaler Spätburgunder Rotweine.

Granite und Gneise bilden das Grundgebirge des Schwarzwaldes, also das Fundament für darüber liegende Schichten, die dann im Wesentlichen aus Buntsandstein und Kalkgestein bestehen. Im Baden-Württembergischen Weinbauatlas taucht Granit vor allem zwischen Baden-Baden und Offenburg auf, die Weinbauregion Ortenau und das in einem recht breiten Streifen. Nirgends sonst gibt es innerhalb von Deutschland diese Bodenprägung. Mehr als die Hälfte der Reben in der Ortenau stehen heute auf Granit. Sie wachsen auf drei bis sechs Meter tief verwittertem Granitersatz. Der darauf entstandene Weinbergsboden wird als Braunerde-Rigosol bezeichnet. Mittel bis stark steiniger und grusführender, wenig lehmiger Sand liegt hier in einer Dicke von rund einem Meter auf sandig-grusigem und steinigem Granitersatz. Aufgrund des geringen Anteils an Feinerde sind die Böden keine guten Wasserspeicher.

Unser Klima:

Die auf der Bodenoberfläche ankommende direkte Sonnenstrahlung ist in unseren Breiten auf südlich ausgerichteten Lagen bei ca. 55 % Hangneigung (ca. 30°) übers Jahr gesehen am höchsten. Betrachtet man nur die beiden Reifemonate September und Oktober mit der dann schon tiefer stehenden Sonne, werden die höchsten Werte an extremen Steilhängen mit ca. 150 % Hangneigung (ca. 55°) erreicht.

In der Ortenau gehört zu diesem von der Sonne verwöhnten Bereich eine ganze Reihe von Steillagen wie z.B der Bühlertaler Engelsfelsen. Bedingt durch den Steigungsregen am westlichen Rand des Schwarzwalds weist die Ortenau die höchsten Niederschlagsmengen von allen badischen Weinbaubereichen und von den deutschen Weinbaugebieten auf.

Die mittlere Jahressumme des Niederschlags beträgt 1055 mm - 1168 mm in Baden-Baden-Geroldsau; auch die Jahresmitteltemperatur liegt mit 9,6 bzw. 9,5 °C relativ hoch. Innerhalb der Ortenau nehmen die Niederschläge von Süd nach Nord und von West nach Ost zu. 

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